Abschlussarbeiten

Wenn Sie Ihre Abschlussarbeit bei den Mitarbeitenden am Lehr- und Forschungsbereich Medienwirkung und Medienpsychologie schreiben möchten, beachten Sie bitte den folgenden Leitfaden.


Der Weg zur Ihrer Abschlussarbeit

Bachelorarbeiten können Theoriearbeiten oder Empirie-vorbereitende Arbeiten sein. Masterarbeiten sind gemäß der Prüfungsordnung originäre empirische Studien (z.B. Sekundäranalysen, Primärerhebungen und Analyse dieser Primärdaten).

Werfen Sie gerne einen Blick auf unsere aktuellen Themenvorschläge oder auf die Themenvorschläge im Sharepoint für BA-Kandidatinnen und -Kandidaten.

Arten von Abschlussarbeiten an unserem Lehrstuhl

Es gibt verschiedene Arten von Bachelorarbeiten: theoretische Arbeiten, in denen die Literaturarbeit im Vordergrund steht, Empirie-vorbereitende Arbeiten, in welchen Sie Hypothesen ableiten und eine Studie designen, sowie Replikationsstudien, in denen eine zentrale Studie in einem Forschungsfeld erneut durchgeführt wird, also Daten erhoben und ausgewertet werden. Welche Art von Bachelorarbeit Sie schreiben möchten, hängt vom individuellen Interesse an Theorie, Methodik und Datenanalyse ab, sowie dem Thema der Bachelorarbeit. Untenstehend finden Sie eine Übersicht darüber, welche Arten von Bachelorarbeiten Sie an unserem Lehrstuhl verfassen können und welche Anforderungen und Erwartungen an die jeweiligen Arbeiten gestellt werden.

Literaturarbeiten haben das Ziel, den Forschungsstand zu einer bestimmten Fragestellung mithilfe der existierenden Forschung aufzuarbeiten und zu synthetisieren und so Lücken im Forschungsfeld sowie zukünftige Forschungsbedarfe auszumachen. Literaturbasierte Bachelorarbeiten können narrative oder systematische Literaturüberblicke sein.

Narrativer Literaturüberblick

Bei einem narrativen Literaturüberblick wird die Literatur zu einer forschungsleitenden Fragestellung aufbereitet. Ziel sollte es sein, diese stringent und kohärent zusammenzuführen und zu integrieren. Über das reine Zusammenfassen des Theorie- und Forschungsstands muss eine klare theoretische Eigenleistung der Verfasserin/des Verfassers erkennbar sein. Diese kann in dieser Form der Bachelorarbeit z.B. darin bestehen, dass ein theoretisches Modell entwickelt, ein bestehendes Modell erweitert oder auf einen bestimmten Anwendungskontext übertragen wird. Auch das Zusammenführen von Forschungsfeldern kann eine klare Eigenleistung darstellen.

Systematischer Literaturüberblick

In systematischen Literaturüberblicken wird die Literatur zu einer spezifischen Fragestellung strukturiert identifiziert und zusammengefasst. Systematische Literaturarbeiten unterscheiden sich daher durch die Anwendung konkreter, vorab festgelegter Kriterien für die Literaturrecherche und Aufbereitung von narrativen Literaturarbeiten. Dementsprechend eignet sich diese Art der Bachelorarbeit besonders für Studierende, die von klaren Strukturen profitieren.

Der Prozess eines systematischen Literaturüberblicks umfasst in der Regel die Formulierung einer Forschungsfrage, die systematische Suche nach relevanten Studien mittels vorab festgelegter Keywords, der Ein- und Ausschluss der gefundenen Literatur anhand von vorab festgelegten Kriterien sowie eine (deskriptive) Aufbereitung der Ergebnisse.

Beispielartikel: Schäfer, S. (2023). Incidental news exposure in a digital media environment: a scoping review of recent research. Annals of the International Communication Association47(2), 242–260. https://doi.org/10.1080/23808985.2023.2169953

Studierende, die sich für Forschungsmethoden und Empirie interessieren, aber kein empirisches Projekt umsetzen möchten, können ihre Stärken beim Verfassen einer Empirie-vorbereitenden Arbeit einbringen. Diese bereitet eine empirische Studie bis hin zur Umsetzung vor, ohne dass Daten erhoben oder ausgewertet werden müssen. In der ersten Hälfte der Arbeit findet die Theoriearbeit statt, in der der Forschungsstand zu einer bestimmten Fragestellung aufgearbeitet wird und Hypothesen abgeleitet werden. In der zweiten Hälfte folgt dann eine Erläuterung der methodischen Umsetzung der angedachten Studie (Design, gemessene Konstrukte, ggf. Stimuli), eine abschließende kritische Diskussion der Limitationen der Studie und ein Ausblick auf offene Fragen für die zukünftige Forschung.

Replikationsstudien dienen dazu, die Zuverlässigkeit und Robustheit der Ergebnisse einer früheren Studie zu überprüfen. Sie sind besonders als Bachelorarbeit für Studierende geeignet, die Spaß an der Arbeit mit Daten haben. Der erste Schritt ist es hierbei, eine Studie zu identifizieren, die repliziert werden soll. Es bieten sich besonders solche Studien an, die Materialien wie Fragebögen oder experimentelle Stimuli öffentlich zugänglich gemacht haben. Die entsprechende Studie wird dann erneut durchgeführt und unter Umständen mit zusätzlichen Variablen erweitert. Die erhobenen Daten werden im Rahmen der Bachelorarbeit ausgewertet und im Hinblick auf die Originalstudie diskutiert.

Weiterführende Informationen: Erdfelder, E., & Ulrich, R. (2018). Zur Methodologie von Replikationsstudien. Psychologische Rundschau, 69(1), 3–21. https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000387

Beispielartikel: Erdmann, E., & Dienlin, T. (2022). Binge-watching, self-determination, and well-being: A partially successful direct replication and extension of Granow et al. (2018). Journal of Media Psychology, 34(6), 383–394. https://doi.org/10.1027/1864-1105/a000334

Ablauf

Bevor Sie Ihre Anfrage starten, sollten Sie sich für eine Betreuerin bzw. einen Betreuer (Prof. Dr. Leonard Reinecke, Dr. Frank Schneider, Alicia Gilbert, M.Sc., Rebekka Kreling, M.A. oder Felix Dietrich, M.A.) entscheiden.

Um eine Betreuerin oder einen Betreuer für Ihre Abschlussarbeit anzufragen, kontaktieren Sie die Mitarbeiterin bzw. den Mitarbeiter Ihrer Wahl per E-Mail. Hierzu bitten wir Sie, sich bereits erste Gedanken zum Themenfeld, zur Formulierung der forschungsleitenden Frage Ihrer Arbeit und zum methodischen Vorgehen (für BA Publizistik z.B. Theoriearbeit vs. Empirie vorbereitende Arbeit) zu machen. Nutzen Sie hierzu bitte dieses Formular und hängen Sie diese Ihrer E-Mail-Anfrage an.

Die Mitarbeitenden des Lehrstuhls antworten Ihnen zeitnah, ob derzeit Kapazitäten zur Betreuung vorhanden sind und ob Ihr Themenvorschlag zum thematischen Schwerpunkt des Lehr- und Forschungsbereichs passt.

Ist eine Betreuerin bzw. ein Betreuer am Lehrstuhl gefunden, überarbeiten Sie Ihre erste Idee oder bauen diese aus und fertigen im nächsten Schritt ein Exposé im Umfang von ca. 3-5 Seiten exkl. Gliederungsvorschlag und erster Literaturrecherche an.

Das Exposé sollte Ihre konkrete forschungsleitende Frage, sinnvolle theoretische Ansätze, das Vorgehen zur Beantwortung der forschungsleitenden Frage sowie bei empirischen Arbeiten zusätzlich einen Vorschlag zu Methodik beinhalten.

Zur Besprechung des Exposés können Sie dann einen Termin vereinbaren. Senden Sie Ihr Exposé, ggf. mit offenen Fragen und einer Skizze Ihrer Zeitplanung, spätestens am Vortag des vereinbarten Termins per E-Mail an Ihre Betreuerin oder Ihren Betreuer.

In der Regel werden Sie Ihr Exposé nach der Besprechung noch einmal überarbeiten. Davon brauchen Sie sich aber nicht verunsichern lassen. Ihre Betreuerin bzw. Ihr Betreuer teilt Ihnen nach gemeinsamer Absprache mit Ihnen mit, wenn Sie Ihre Abschlussarbeit beim Prüfungsamt anmelden können und sollen.

Haben Sie vor, eine Empirie-vorbereitende Arbeit (BA) bzw. eine empirische Arbeit (MA) zu schreiben, sollten Sie im Anschluss an die Besprechung des Exposés einen weiteren Termin zur Besprechung Ihres konkreten methodischen Vorgehens und Ihres Erhebungsinstruments vereinbaren und diese mit Ihrer Betreuerin oder Ihrem Betreuer abstimmen.
Schreiben Sie eine empirische Arbeit (MA), können Sie zusätzlich einen Termin vereinbaren, um die Ergebnisse Ihrer Analyse(n) zu besprechen. Auch bei Theoriearbeiten oder Empirie vorbereitenden Arbeiten ist ein weiterer Termin zur Besprechung entscheidender, offener Fragen prinzipiell möglich.

 

Beachten Sie auch folgende Hinweise:

  1. Allgemeine Informationen zum Verfassen von Abschlussarbeiten am Institut für Publizistik finden Sie auch auf den Seiten des Studienbüros.
  2. Für Abschlussarbeiten am Lehr- und Forschungsbereich Medienwirkung und Medienpsychologie gilt der Zitationsstil nach dem Publication Manual der APA in der 7. Auflage. Ein Kurz-Manual mit den wichtigsten Zitationsregeln finden Sie hier.
  3. Bitte vereinbaren Sie Termine für eine Besprechung rechtzeitig mit Ihrer Betreuerin bzw. Ihrem Betreuer, da je nach aktueller Auslastung der Sprechstunde eine kurzfristige Terminvergabe nicht immer möglich ist. Stellen Sie Terminanfragen daher mit genug zeitlichem Vorlauf und nehmen Sie Betreuungstermine wahr. Kommen Sie bitte nicht erst in die Sprechstunden, wenn Sie bereits extrem unter Zeitdruck stehen.
  4. Machen Sie sich einen realistischen Zeitplan, wann Sie bestimmte Etappen ihres Projektes erreicht haben wollen.
  5. Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und gönnen Sie sich regelmäßig Zeit zum Abschalten. Weitere Infos und Tipps zu Zeitmanagement und mentaler Gesundheit im Studium finden Sie hier: https://www.me-at-jgu.de